Wohnhausbrand, mehrere Personen vermisst, in Dörzbach
25.01.2005
Alarmierung: 21:13 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge:
FF Dörzbach: LF16, TSF und TSF-W
FF Krautheim: VRW, TLF, DLK, LF 16/12, SW 2000, LF8 und MTW
FF Künzelsau: GW-Atemschutz
DRK Hohenlohe: 1 NAW, 3 RTW, SEG Öhringen
Sonstige: KBM, Notfallseelsorger, EnBw und Bürgermeister Schmitt
Bei einem Wohnhausbrand am Dienstagabend in Dörzbach kam ein neunjähriges Mädchen ums Leben. Die Mutter und ihre weiteren vier Kinder, die ebenfalls bei Ausbruch des Feuers im Haus waren, wurden von der Feuerwehr gerettet. Die Brandursache ist noch unklar.
Dörzbach (Hohenlohekreis) - Gegen 21.20 Uhr am Dienstagabend ging der Notruf bei der Polizei ein. Gemeldet wurde, dass ein Wohnhaus in der Dörzbacher Drehergasse gleich beim ehemaligen
Schleckermarkt in Flammen stehe. Menschen befänden sich noch im Haus. Im Haus wohnte eine 37-jährige Mutter mit fünf Kindern im Alter von zehn Monaten bis neun Jahren.
Die Freiwilligen Feuerwehren aus Dörzbach und dem Stützpunkt Krautheim wurden alarmiert. Beim Eintreffen der Kräfte entwichen dem Wohnhaus bereits Flammen. Die Mutter und vier ihrer Kinder hatten
sich auf einem Balkon in Sicherheit gebracht, da das Treppenhaus brannte. Sie wurden von den Feuerwehrleuten gerettet.
Für die neunjährige Tochter kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie war im obersten Stockwerk vom Brand eingeschlossen worden. Sie starb vermutlich an den Folgen der starken Rauchvergiftung und den
lebensgefährlichen Verbrennungen. Die Feuerwehrleute bargen sie Tod aus dem Haus.
Die Mutter und ihre Kinder wurden vom Rettungsdienst des DRK Hohenlohe, der mit zwei Rettungswagen und zwei Notärzten sowie der Schnelleinsatzgruppe Öhringen vor Ort war, ärztlich versorgt. Auch der
Notfallseelsorger war alarmiert und kümmerte sich um die Menschen. Dörzbachs Bürgermeister Willi Schmitt machte sich selbst ein Bild von dem Unglück und bot der Familie Beistand. Die Mutter und ihre
Kinder wurden zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Feuerwehr kämpfte gegen die Flammen. Über die Drehleiter und mit Atemschutzgeräten im Inneren gingen die Kräfte gegen das Feuer vor. Das Wasser wurde über lange Schlauchleitungen aus der Jagst
gepumpt. Bei etwa minus drei Grad bildete jeder entweichende Wassertropfen auf der Straße sofort Glatteis. Gemeindemitarbeiter streuten die Strecken ab.
Durch den Einsatz der Wehren wurde trotz enger Bebauung vermieden, dass das Feuer auf weitere umstehende Häuser übergreifen konnte. Vom Haus der Familie war nicht viel zu retten. Die Polizei gibt den
entstanden Sachschaden mit rund 100.000 Euro an. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die späte Nacht. Die B19 war während der Löscharbeiten zeitweise ganz oder teilweise gesperrt. Zum Schutz der
Feuerwehrleute musste Strom in Teilbereichen für einige Zeit abgestellt werden.
Noch ist der Grund für das Feuer unklar. Vermutlich ist es im ersten Obergeschoss ausgebrochen und griff schnell um sich. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen der Brandursache.