Chronik der Feuerwehr Dörzbach

 

 

Im Jahr 1875 wurde aus dem Feuerwehr Corps die Pflicht Feuerwehr Dörzbach. Nach einem Gemeinderatsbeschluß vom 07.01.1875 wurden als Erstausstattung 12 Steigerhelme, 12 Steigerseile, 2 Dachleitern, 12 Gurte mit Ringen, 1 Spezialschlauch und andere Schläuche für weite Strecken angeschafft. Am 07.04.1875 wurden dann die Ausrüstungsgegenstände an die 50 Mann starke “Steigerabteilung” übergeben. Aus der Satzung ist zu entnehmen, daß nur “Freiwillige” in die Elitetruppe (Steiger) jener Zeit aufgenommen wurden, welche sich aber auf 3 Jahre verpflichten mußten. Die meisten Steiger waren von Beruf Mauerer oder Zimmermann.

 


Eine große Erleichterung für die Feuerwehr bedeutete der Bau einer Wasserleitung in den Jahren 1905/06, denn von nun an stand der Wehr nicht nur das Wasser aus Jagst und Goldbach, sondern auch Wasser aus Hydranten oder dem Wasserreservoir (250 cbm) zur Verfügung. Wegen dieser Neuerung (Hydrant) wurde zwischen den Jahren 1906/1909 ein Hydrantenwagen angeschafft. Im Jahr 1913 wurde eine mechanische Leiter (Patentfeuerwehrleiter) beschafft. Die Leiter, die heute noch benutzt wird, kostete damals die stolze Summe von 1460 DM. Von dem Kaufpreis mußte die Gemeinde aber nur 310 DM bezahlen, da es früher schon Zuschüsse für die Feuerwehren gab.

 


Am 23.02.1923 wurde aus der seit 1875 bestehenden Dörzbacher Pflichtfeuerwehr eine Freiwillige Feuerwehr. Im Jahr 1926 wurde eine neue Saug- und Druckspritze angeschafft, mit der Begründung, daß man bei größeren Bränden nicht warten könne bis die Automobilmotorspritze aus dem 40 km entfernten Öhringen endlich in Dörzbach eintreffe. Eine interessanten Notiz aus jender Zeit finden wir im Tagebuch von Kommandant Paul Öchslen aus dem Jahr 1925: “Wegen unerlaubtem Weglaufens bei einer Marschübung wurden 2 Feuerwehrmänner zu einer Strafe von 35 und 25 DM durch das Oberamt Künzelsau bestraft.”
Während des 2. Weltkriegs wurde unsere Wehr durch eine Frauengruppe verstärkt, die nach dem Krieg wieder aufgelöst wurde. 1945 bekam die Wehr von der US-Armee eine Motor- spritze überlassen, welche bis zum Jahr 1956 ihren Dienst in Dörzbach versah. 1956 schaffte dann die Gemeinde eine TS 8/8 an. Dem Zug der Zeit folgend wurde 1964 nicht das von der Feuerwehr empfohlene LF 8, sondern aus finanziellen Gründen nur ein TSF beschafft, das auch in dem alten, aber modernisierten Gerätehaus untergebracht werden konnte. Die Rufe, in den folgenden Jahren, nach einem richtigen Löschfahrzeug und einem neuen Gerätehaus fanden bei der Verwaltung kein Gehör.

 


Durch die Kreis- und Gemeindereform besteht die FFW Dörzbach aus den Abteilungen Dörzbach, Laibach und Meßbach. Seit 1974 gehört auch die Abteilung Hohebach dazu. Im Frühjahr 1974 wurde der Bau des “neuen” Gerätehauses in einer Gemeinderatssitzung beschlossen. Im März 1974 konnte der erste Spatenstich vorgenommen werden. Ebenfalls konnte im Jahr 1975 eine TS 8 für die Abt. Meßbach beschafft werden. Im Oktober 1978 konnte das LF 16, das heute noch in unserer Abteilung steht, beschafft werden. Im September 1979 mußte das LF 16 seine Bewährungsprobe beim Großbrand des Landwirtschaftlichen Anwesens Eichinger bestehen.

 


Als eine der ersten Feuerwehren im Hohenlohekeis, gründete die FFW Dörzbach im November 1979 eine Jugendfeuerwehr mit 21 Jugendlichen und Herbert Krebs als Jugendleiter.
Ein weiterer technischer Fortschritt war 1981 die “stille Alarmierung mit 15 Meldeempfängern. Ab 1982 mußten die Feuerwehrmänner eine Grund- und Truppführerausbildung absolvieren. Einer der ersten geschulten Ausbilder war Kommandant Erich Gleiter. Anfang 1984 wurde die alte Anhängeleiter AL 12 aus dem Jahr 1913 mit 12 Metern Steighöhe durch eine neue AL 18 mit 18 Metern Steighöhe ersetzt.
Nach 25 harten Dienstjahren wurde das erste TSF der FFW Dörzbach im Juni 1988 durch ein aktuelles ersetzt. 1991 konnte ein TSA für die Abt. Meßbach beschafft werden, um die Schlagkraft der Wehr zu verstärken. Anfang der 90er Jahre wurde die Abt. Dörzbach verstärkt zu Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen gerufen. Durch die Rettungsschere mit Handhydraulik konnte jedoch keine zeitgemäße Rettung mehr durchgeführt werden, deshalb wurde 1992 ein motorbetriebenes Hydraulikaggregat mit Spreizer beschafft.
Seit 1987 besteht die Stützpunktwehr Krautheim, die uns bei großen Schadensfällen oder Verkehrsunfällen tatkräftig unterstützt.

 


Im Herbst 1993 wurde mit der Aufstockung des Gerätehauses begonnen, um zwei weitere Räumlichkeiten zu bekommen. Anhaltender Niederschlag am Montag 20.12.1996 führte zum sogenannten “Jahrhunderthochwasser”, welches die Jagst und sämtliche Bäche zu reisenden Gewässern ansteigen ließ und uns zu längerem Hochwassereinsatz zwang. Die Wassersauger, die 1989 beschafft wurden erwiesen sich hierbei als lohnende Investition. Ein schwerer Schlag für die Gemeinde erfolgte 1995 durch den Wegfall der Feuerwehrabgabe. Ein Personalrückgang blieb jedoch aus.
Durch eine neue Vorschrift des Landes wurde in den Jahren 1996 - 1998 die gesamte Wehr mit der neuen Einsatzkleidung “Jäger 90” ausgestattet.
Die letzte große Anschaffung war das TSF-W der Abt. Hohebach im Jahr 1999.

 

07.11.2009 Abholung des LF 20/16 von der Firma Rosenbauer